Jemandem zu schaffen machen

Jemandem zu schaffen machen
Jemandem zu schaffen machen; sich [an etwas] zu schaffen machen
 
Diese einander ähnelnden Wendungen unterscheiden sich erheblich in ihrer Bedeutung. Eine Sache, die jemandem zu schaffen macht, bereitet ihm Schwierigkeiten, Mühe oder Sorgen: Der Mittelgewichtsmeister traf bereits in der Vorrunde auf einen Gegner, der ihm schwer zu schaffen machte. - So heißt es beispielsweise in Wolfdietrich Schnurres Roman »Als Vaters Bart noch rot war«: »(...) nur seine Augen machten ihm ständig zu schaffen, er war die viele Helligkeit ringsum nicht gewöhnt« (S. 81). - »Sich [an etwas] zu schaffen machen« bedeutet hingegen »eine Tätigkeit, Beschäftigung vortäuschen«: Sie machte sich an der Truhe zu schaffen und versuchte, die Unterhaltung mitzuhören. - Zum anderen wird diese Wendung im Sinne von »irgendwo, an, mit etwas tätig sein, sich beschäftigen; an etwas herumhantieren« gebraucht: Irgendjemand hat sich am Vergaser zu schaffen gemacht, der Motor springt nicht mehr an. - Ernst Niekisch schreibt in seinen Lebenserinnerungen »Gewagtes Leben«: »Sie begaben sich in mein Arbeitszimmer und machten sich an der Bibliothek zu schaffen« (S. 237).
 
 
Niekisch, Ernst: Gewagtes Leben. Köln-Berlin: Kiepenheuer und Witsch, 1958.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • machen — mạ·chen; machte, hat gemacht; [Vt] 1 etwas machen durch Arbeit und aus verschiedenen Materialien etwas entstehen lassen ≈ herstellen, anfertigen <Tee, Kaffee, das Essen machen>: aus Brettern eine Kiste machen; aus Orangensaft, Gin und Rum… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • schaffen — schạf·fen1; schaffte, hat geschafft; [Vt] 1 etwas schaffen eine schwierige Aufgabe mit Erfolg meistern ↔ an etwas scheitern <eine Prüfung, sein Pensum schaffen; die Arbeit allein, ohne fremde Hilfe (nicht) schaffen; etwas spielend leicht… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • schaffen — Etwas (Großes) schaffen: etwas aus eigener Leistung hervorbringen, gestalten, bewirken; ein Ziel erreichen, eine Prüfung bestehen, ein Werk vollenden. Dagegen: Etwas nicht schaffen: den Anforderungen nicht genügen.{{ppd}}    Beliebt sind… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Werk — Der Begriff der ›Guten Werke‹ spielt eine zentrale Rolle in der christlichen Moraltheologie und Ethik. Mt 26, 10 sagt Jesus von der Frau, die köstliches Wasser auf sein Haupt goß: »Sie hat ein gutes Werk an mir getan«. An vielen Stellen fordert… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Liste deutscher Redewendungen — Die Liste deutscher Redewendungen führt vor allem Wortlaut, Bedeutung und Herkunft deutscher Redeweisen auf, deren Sinn sich dem Leser nicht sofort erschließt oder die nicht mehr in der ursprünglichen Form angewandt werden. Einige Redewendungen… …   Deutsch Wikipedia

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  • B. Traven — (* um 1882; † 26. März 1969 in Mexiko Stadt) ist das Pseudonym eines deutschen Schriftstellers, dessen echter Name, Geburtsdatum und ort sowie Einzelheiten des Lebens Streitgegenstand unter Literaturwissenschaftlern sind. Es ist aber sicher, dass …   Deutsch Wikipedia

  • Angebinde — Etwas zum Angebinde geben: ein Festgeschenk machen. Die Redensart kommt von der seit dem 16. Jahrhundert bezeugten Sitte, Bräuten, Wöchnerinnen und neugeborenen Kindern mit einem Seidenband ein Geschenk an den Hals oder den Arm anzubinden. Seit… …   Das Wörterbuch der Idiome

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